Landwirtschaft

Wir haben auf unserem Hof nur eine Katze, Rinder und Hühner. Die Rinder sind im Sommer auf Wiesen rund ums Dorf und später auf der Alm. Der Austrieb ist meist um den 1. Mai. Da bekommt jedes Tier eine Glocke umgehängt, um es leichter zu finden, falls es sich verirrt. Anfang Juli wird das Vieh von den Obergrainauer Bauern auf die Hochalm getrieben. Diese Alm liegt ca. 1700m hoch und die Tiere können dort bis zur Bergstation der Osterfelderbahn (2050m) hinauf ziehen. Ein Hirte sieht nach dem Vieh und verständigt die Bauern, wenn eines der Tiere krank wird oder sich verletzt.

Nach sechs Wochen ist dort oben das saftige Gras abgeweidet und der Bergsommer endet mit dem Almabtrieb. Doch anders als im Allgäu ist bei uns das Vieh nicht geschmückt. Die Rinder bleiben auf den Weiden rund um Grainau bis zum 1. Schnee. Dann kommen die Tiere in unseren Stall, der seit vielen Jahren ein Laufstall ist. Obwohl unser Bauernhaus über 400 Jahre alt ist, haben wir für das Tierwohl den Stall umgebaut.

Seit 1998 haben wir keine Milchkühe mehr auf unserem Hof. Der große Arbeitsaufwand steht in keinem Verhältnis zu den geringen Einnahmen aus dem Verkauf der Milch.

Wir kaufen die Kälber im Alter von sechs bis acht Wochen und behalten sie dann bis sie ca. drei Jahre alt sind. Von Oktober bis Mai sind Tiere im Stall und im Sommer müssen wir für unsere Rinder das Heu einbringen. Der erste Schnitt ist meist Anfang Juni, der Zweite Mitte August. Wir verwenden keinen Kunstdünger und machen kein Silo, deshalb können wir nur zweimal das Gras mähen. Und dazu brauchen wir sehr schönes, trockenes Wetter.

Schon früher gab es nur wenig andere Tiere bei uns, denn Futter für Pferde oder Schweine musste teuer zugekauft werden, denn Getreide wächst in unserer Region nicht. In Grainau gibt es aber doch einige Pferde. Herr Pfanzelter bietet Kutschfahrten durch unser schönes Tal an.

Seit 2018 dürfen fünf Hühner bei uns leben, im Sommer haben wir meist noch zwei Hasen und unsere Katze streicht ums Haus.